WM in den Niederlanden
Das Deutsche Team ärgert die Niederländer (ein wenig), Moritz Tschörtner erreicht Platz 6 im Einzel

Sehr skeptisch fuhren die deutschen Jakkolospieler unter der Leitung von Mannschaftsführer Horst Köster aus Hatten zur 2. Jakkolo-Weltmeisterschaft, die am Wochenende in Egmond aan Zee, Niederlande, ausgetragen wurde. Bei der Premiere hatte es sehr viele Ungereimtheiten und vor allem organisatorische Probleme gegeben, daher war das Teilnehmerfeld auch erheblich kleiner als 2008. Doch diesmal hatten die Organisatoren aus ihren Fehlern gelernt und konnten so eine fast perfekte Veranstaltung über die Bühne bringen.

Nach der Vorrunde im Einzelwettbewerb qualifizierten sich 64 Herren und 49 Damen für die erste Hauptrunde. Jeder musste 20 Spiele normales Jakkolo absolvieren. Anschließend wurde der Wettbewerb im Six-Pack-Shuffle (mit nur 6 Scheiben) weitergespielt. Diese Variante hatte 2008 für wenig Begeisterung gesorgt. Trotzdem blieb man beim System, und in diesem Jahr konnten sich die meisten Spieler damit auch abfinden, bzw. zum Teil auch anfreunden. Nach der Rangliste der Vorrunde spielten nun immer 2 Spieler gegeneinander, wer zuerst 100 Punkte erreichte, bekam einen Punkt. Bis zum Finale wurde dann Best of 7 gespielt, in den Finales Best of 11. Richtig spannend wurde es aber erst am 2. Tag mit den Viertelfinales, die Moritz Tschörtner als einziger Deutscher erreichen konnte. Am Ende gab es für ihn einen hervorragenden 6. Platz, nachdem er gegen den Titelverteidiger Dick Eylers (Niederlande) ausgeschieden war. Im dramatischen Damenfinale gewann Jaqueline Heijnis gegen Geesje van der Linde (beide NL) mit 6:4, Titelverteidigerin Nelly Eekhof aus Groningen wurde Dritte. Bei den Herren deklassierte der erst 17jährige Dick Eylers seinen Gegner Johan Mosterd (ebenfalls beide aus NL) mit 6:1.

Im Teamwettbewerb gingen insgesamt 15 Mannschaften aus 4 Ländern an den Start, die beiden Vorrundenbesten bestritten das Finale, die beiden Nächstplazierten das Spiel um Platz 3. Aus jedem Land konnte nur die beste Mannschaft weiterkommen, was auch sehr positiv aufgenommen wurde, nachdem im letzten Jahr 7 Niederländische Teams unter den letzten 8 waren. So kam es zum Finale Niederlande gegen Deutschland. Nach 2 Runden führte das deutsche Team überraschend, am Ende setzten sich die Niederländer allerdings verdient mit 3502 : 3304 (140,08 : 132,16 im Schnitt) durch und holten ihren 2. WM-Titel. Dritter wurde Belgien vor Surinam (3252 : 3128). „Es war schön, dass wir die hochfavourisierten Niederländer ein wenig ärgern könnten. Doch dann haben sie sich zusammengerissen und ihre wahre Stärke gezeigt. Trotzdem war es ein tolles Endspiel“ lautete das Resümee von Mannschaftsführer Horst Köster. Mit von der Partie waren auch Marcel Viand, Moritz Tschörtner, Frank Oltmanns (Hude) und Michael Klein aus Saarbrücken. In der Vorrunde spielte Bernd von Hammel aus Esens mit.

Zum ersten Länderspiel gegen eine Auswahl Surinams kam es Sonntagvormittag. Das deutsche Team gewann mit 6640 : 6271 (132,80 : 125,42 im Durchschnitt). Vor allem für die Surinamesen war dieses Spiel ein Höhepunkt der Veranstaltung. Sie bestritten ihr erstes Länderspiel.
Die nächste WM soll in 2 Jahren stattfinden. Der Ausrichter steht noch nicht fest.